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Drogendealer oder Gangmitglied war, entscheidend war nur,
dass er aus einem der falschen Viertel kam, womit er automat-
isch zum Rowdy und Unruhestifter abgestempelt wurde. Es war
auch egal gewesen, dass er die Highschool mit einem respekt-
ablen Notendurchschnitt abgeschlossen hatte es war die
falsche Schule, also zählten Noten nicht. Als er sich dann tat-
sächlich einen Fehler einen einzigen! erlaubt hatte und sein
bester Freund dabei fast getötet worden wäre, zeigte sich
niemand überrascht: Was konnte man von einem wie Memphis
James schon erwarten?
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Mit finsterem Blick starrte Memphis auf das Telefon. Was soll-
te es besser, er konzentrierte sich auf die Gegenwart.
Natürlich würde er Kate nicht im Stich lassen. Aber als Gegen-
leistung würde er sich ein wenig amüsieren und dabei vielleicht
herausfinden, was wirklich in ihr vorging.
Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er tippte: Bin auf
dem Weg.
8. KAPITEL
Ich habe gehört, dass Daltons Verlobte schon seit zwei Jahren
für ihn arbeitet , erzählte Tabitha Reed, und ihrem Ton war
deutlich zu entnehmen, wie sie diese Tatsache deutete.
Leise setzte Kate sich auf den Toilettendeckel. Warum
brauchte Memphis nur so lange?
Draußen vor dem Badezimmer fuhr Tabitha fort: Und kaum
hat Dalton in der Politik sein Ziel erreicht, lässt er seine Frau
sitzen und besorgt sich eine &
Guten Abend, die Damen.
Beim Klang von Memphis sonorer Stimme atmete Kate er-
leichtert auf.
Sorry, ich wollte nicht unterbrechen , sprach er weiter. Ein
knirschendes Geräusch war zu hören, als ob sich jemand auf ein-
en der Lederstühle im Arbeitszimmer setzte. Dalton hat sich
was besorgt, Tabitha?
Memphis war auf Provokation aus, das war nicht zu über-
hören. O nein, schoss es Kate durch den Kopf, er wird doch nicht
&
Ich würde gern auch noch den Rest hören , fügte er hinzu.
Doch, er würde Memphis James war und blieb schließlich
Memphis James. Sie aus ihrer misslichen Lage zu befreien, war
ihm eigentlich egal. Er wollte die Frauen, die die letzten fünfzehn
Minuten damit verbracht hatten, ihre Ehe bis ins kleinste Detail
zu analysieren ohne Berücksichtigung der Wahrheit selbstver-
ständlich , schockieren.
Kate ballte die Hand zur Faust. Die peinliche Stille im Arbeit-
szimmer war erdrückend.
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Er hat Kate für eine Vorzeigefrau verlassen , erklärte Tabitha
schließlich kühl.
Eine Vorzeigefrau? Kate riss die Augen auf. So sah die Öffent-
lichkeit die zukünftige Mrs Worthington? Und was war sie selbst
dann? Mit achtundzwanzig durch eine Vorzeigefrau ersetzt zu
werden das musste ein neuer Rekord sein.
Und diese Annahme gründet worauf? , erkundigte sich
Memphis.
Es folgte eine kurze Pause. Dann war wieder Tabitha zu hören.
Jeder weiß doch, dass Dalton Kate nur wegen ihres Namens
und des politischen Einflusses ihrer Familie geheiratet hat.
Interessant , erwiderte Memphis mit unterschwelligem
Hohn. Hat Dalton dir das selbst gesagt?
Nein, selbstverständlich nicht. Schon klang Tabitha weit
weniger von sich überzeugt.
Aber du weißt mit absoluter Sicherheit, dass es so ist?
Abermals trat eine Pause ein. Die feindselige Atmosphäre im
Arbeitszimmer war selbst im Bad fast mit Händen greifbar,
trotzdem huschte ein Lächeln über Kates Gesicht.
Dann sprach wieder Tabitha: Es ist schon ziemlich auffällig,
dass er Kate gleich nach der Wahl für eine Jüngere verlassen
hat.
Hm, seltsam. Dann weiß ich nicht so recht, was ich von
deinem Ehemann halten soll &
Wie bitte? , entfuhr es Tabitha.
Also wenn ich sehe, wie er gleich nach dem hübschen jungen
Ding, das sich sehr für seinen letzten großen Angelerfolg in-
teressiert hat, das Zimmer verlässt, gerate ich etwas ins Grübeln.
Da könnte man auf falsche Gedanken kommen, nicht wahr?
Das nächste Geräusch, das durch die Tür an Kates Ohr drang,
war Tabithas empörtes Aufschnauben, gefolgt von mehreren
Paar klappernder Absätze, die eilig das Arbeitszimmer verließen.
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Als Memphis die Badezimmertür öffnete, sprang Kate auf und
fuhr ihn an: Memphis!
Er zog die Tür hinter sich zu. Ist das der Dank dafür, dass ich
deine Gefängniswärterinnen verscheucht habe?
Schmunzelnd lehnte er sich an die Wand und betrachtete sie.
In seinem Blick lag etwas Dunkles. Der Raum schrumpfte mit
einem Mal auf die Größe eines Schuhkartons, schien es Kate.
Verunsichert strich sie ihr Kleid glatt. Der ganze Abend zerrte an
ihren Nerven. Es war höchste Zeit, ihre gesellschaftlichen Verpf-
lichtungen zu erledigen und zu gehen.
Danke, Memphis , sagte sie schließlich. Du hast mich vor
einer peinlichen Situation bewahrt.
Eigentlich bin ich nicht deswegen gekommen.
Sie wollte gar nicht wissen, warum er dann gekommen war,
aber er gab ihr auch ohne Frage eine Antwort: Ich wollte deine
Behauptung überprüfen. Langsam kam er auf sie zu und fixierte
sie.
Wenn man in Augen versinken konnte, dann war sie gerade
dabei zu ertrinken.
Welche Behauptung? , hauchte sie mit schwacher Stimme.
Dass du keinen BH trägst.
Eine plötzliche Hitze erfasste Kates Körper, breitete sich in ihr
aus, alles brannte, glühte, prickelte.
Doch sie war nicht bereit dafür. Störrisch reckte sie das Kinn
in die Höhe und gab zurück: Mein Kleid hat einen
eingearbeiteten BH. Und ich lasse mich im Badezimmer von
Cheryl Jackson sicher nicht von dir betatschen.
Ihren warnenden Ton ignorierend, fragte er mit falscher Ver-
wunderung: Nicht?
Nein. Und außerdem & Ihre Worte verloren sich im Nichts,
als er die Hand ausstreckte und leicht mit den Fingerspitzen
über den feinen Spitzenbesatz ihres schulterfreien Kleids fuhr.
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Ich will nur noch ein paar Leuten Hallo sagen und dann nach
Hause.
Aber die Party wird doch gerade erst spannend.
Ja, wenn man es spannend findet, in einem Badezimmer ge-
fangen zu sein.
Das kommt ganz drauf an, mit wem man gefangen ist & Und
wie man sich die Zeit vertreibt &
Kate legte eine Hand an seine Brust, um ihn zurückzuhalten.
Memphis, ich will wirklich nach Hause.
Aber erst, wenn du mich beachtest.
Was?
Du ignorierst mich schon den ganzen Abend.
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