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entdecken.
Vielleicht hatte das Wetter sie alle vertrieben. Sie war
sich sicher, daß am Fuß der Rampe niemand wartete. Es
wäre höchstens möglich, daß sie sich unter den
Heckstützen verkrochen hatten, um nicht völlig
durchgeweicht zu werden. Aber auch dieses Risiko mußten
sie eingehen. Das sagte sie zu Starrex, der daraufhin nickte.
»Wohin von hier aus?«
»Irgendwohin außerhalb der Stadt. Wenn ich mich
irgendwo ein wenig ausruhen kann ...«
»Vermers Hand über uns, dann schaffen wir es schon«,
munterte er sie auf. »Da, nimm das!«
Mit dem Fuß schob er ihr über den Metallboden der
Schleuse etwas zu. Sie sah, daß es einer der Laser der
Besatzungsangehörigen war. Sie hob ihn auf und hielt ihn
nun in einer und den Wickler in der anderen Hand. Mit
seiner schweren Last konnte Starrex nicht vorausgehen. Sie
mußte also eine Abenteuerrolle übernehmen, wie sie sie in
vielen Träumen gespielt hatte. Aber sie konnte nicht
behaupten, daß es ihr Spaß machte. Sie hatte nur den einen
Wunsch, schnellstmöglich in einem sicheren Versteck
unterzukriechen, wo sie auch vor Wind und Regen
geschützt waren.
Die Rampe war so steil, daß sie auszurutschen
befürchtete. Also steckte sie vorsichtshalber den Wickler in
den Gürtel und klammerte sich mit einer Hand an das
Geländer. Sie stieg deshalb auch viel langsamer hinunter,
als ihr heftig pochendes Herz es verlangte. Ebenso war ihr
bewußt, daß genausogut auch Starrex ausrutschen und mit
seiner Bürde gegen sie prallen mochte und sie dann alle in
den Tod stürzten.
Der Sturm war so heftig, daß sie mit jedem Schritt gegen
ihn ankämpfen mußten, ehe sie endlich, fast gegen ihre
Erwartung, sicher auf dem verkohlten Streifen angelangten.
Tamisan war sich nicht sicher, welche Richtung sie
nehmen mußten, um Schloß und Stadt zu vermeiden.
Irgendwie fühlte sie sich benommen. Sie konnte also nur
raten. Und als sie sich dann in Marsch setzten, befürchtete
sie, in der Düsternis des Sturmes Starrex zu verlieren, denn
so mühsam sie auch vorankam, er war mit seiner Last noch
langsamer und fiel immer mehr zurück.
Dann stolperte sie gegen eine aufrechtstehende Stange.
Sie betastete sie, bis ihr klar wurde, daß es eine der
regendurchweichten Fackeln war. Gleich fühlte sie sich ein
wenig wohler. Sie hatten die Stelle erreicht, wo sich der
Kordon um das Schiff befunden hatte, ohne daß Wachen
sie aufhielten oder auch nur eine Spur von ihnen zu
bemerken war. Vielleicht war der Sturm ihr Lebensretter.
Tamisan wartete, bis Starrex sie eingeholt hatte.
Haltsuchend griff er nach der Fackel und stützte sich daran.
Seine Stimme drang keuchend in den Pausen während
der Windböen an ihre Ohren. »Ich mag in diesem Hawarel
vielleicht einen recht guten Körper haben, aber ein für
Schwerstarbeit gebauter Androide ist er auch nicht. Wir
müssen eine Zuflucht finden, ehe ich zusammenklappe.«
Links war ein dunklerer Schatten zu sehen, es mochte
ein Waldstück sein. Selbst Bäume oder hohe Büsche
konnten ihnen ein wenig Schutz bieten.
»Dort drüben.« Sie deutete, war sich jedoch nicht klar,
ob er es in dieser Düsternis überhaupt sehen konnte.
»Ja.« Er richtete sich unter der Last Kas' ein wenig auf
und schleppte sich in die Richtung des Schattens.
Sie mußten sich einen Weg durch die dichte Vegetation
bahnen. Tamisan, die beide Arme frei hatte, tat es für sie.
Sie hätte natürlich den Laser dazu benutzen können, aber
sie befürchtete, seine Ladung, die sie später
möglicherweise noch dringend benötigen würden, zu
schnell aufzubrauchen.
Endlich, mit unzähligen Striemen von
zurückpeitschenden Zweigen und blutigen Wunden von
scharfen Dornen, kamen sie an eine einigermaßen freie,
aber laubüberdachte Stelle. Starrex ließ seine Last auf den
weichen Boden plumpsen.
»Kannst du den Traum jetzt abbrechen?« Er kauerte sich
neben Kas auf das Moos, und sie ließ sich keuchend neben
ihn fallen.
»Ja, ich glaube schon ...«
Weiter kam sie nicht. Sie hörten etwas, selbst durch den
tobenden Sturm hindurch. Der Teil ihrer Ichs, der dieser
Welt angehörte, wußte sofort, was es war  eine Jagd! Und
da sie es hören konnten, mußten sie die Gejagten sein.
»Die Itterhunde!« Starrex faßte ihre Gefahr in Worte.
»Und sie sind hinter uns her!« Mund Olavas oder nicht,
wenn die Itterhunde erst auf jemandes Spur waren, gab es
kein Entkommen mehr. Und die Tiere konnten auch nicht
mehr unter Kontrolle gebracht werden, sobald die Jagd erst
begonnen hatte.
»Wir haben Waffen!« erklärte sie mit etwas zittriger
Stimme.
»Aber ob sie etwas gegen sie nützen, ist eine andere
Frage. Ich wäre mir da nicht so sicher«, sagte Starrex.
»Sowohl die Laser als auch die Wickler sind nicht von
dieser Welt. Die Waffen, die gegen die Schiffsbesatzung
angewandt wurden, hatten keine Wirkung auf uns. Also
mag es umgekehrt ebenso der Fall sein und Waffen von
fremden Welten hier nichts nutzen.«
»Aber Kas ...« Sie meinte, einen schwachen Punkt in
seiner Folgerung gefunden zu haben, aber vermutlich hatte
er doch recht.
»Kas hat seinen eigenen Körper, der wahrscheinlich
denen der Sternenmenschen ähnlicher ist als unseren.
Wieso ist er überhaupt er selbst?«
Sie faßte sich kurz und berichtete ihm von ihrem Traum
im Traum und wie sie Kas gefunden hatte. Sie hörte ihn
lachen. [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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